Laut
NDR sollen Hildesheimer Schüler ihre Schule jetzt selber putzen.
Gut! Das ist soziale Verantwortung!
Auch in Japan reinigen Schüler (und Lehrer) die Schule selbst, wie man in der "Sendung mit der Maus" lernen konnte. Warum also nicht auch die Schüler in Hildesheim?!
"Sollen denn die Rathausmitarbeiter ihre Arbeitsumgebung in gleicher Weise selber reinigen?", fragte ein Schulleiter die Stadt per Fax.
Ja, sicher!
Hildesheim räumt auf mit der Legende von der Produktivität des Putzens in Relation zum Manager! Nur selber reinigen ist sozial! Auf diese Weise wird niemals die Frage aufkommen, ob die Arbeits- oder gar Lebenszeit des Managers wertvoller ist als die der Putzfrau! Reinigungsdienstleistungen haben in den letzten Jahren rapide an Wertschätzung verloren. Durch das Outsourcing an sich, aber natürlich auch durch Lohnsenkungen im Zuge der wachsenden Entfernung vom "Kerngeschäft". Wenn jeder seinen Arbeitsplatz selbst reinigt (wo kein spezielles Reinigungs-Know-how vonnöten ist), dann wird auch die Entfremdung reduziert. Das wünschen sich doch alle, nicht wahr?
Als ich letztens beobachtete, wie Schüler des Mainzer Frauenlob-Gymnasiums rund um ihre Schule ein wenig aufräumten, wollte ich sie schon beglückwünschen und fragen, ob nicht die künstlich aufgebaute Distanz zur Schule - die immerhin ihr Leben darstellt - dadurch reduziert werde. Aber ich ließ sie dann doch einfach machen!